Janze ist für Fusion mit Velpke; Ein Zusammenschluss der Kommunen ist aus Graslebens Sicht unumgänglich.

Samtgemeinde Grasleben, den 06. 06. 2014

Quelle: Erik Beyen: Helmstedter Nachrichten vom 05.06.2014

 

Die Samtgemeinde Grasleben mit 4600 Einwohnern ächzt unter einer Schuldenlast von rund 15 Millionen Euro. Bei einer Fusion mit der Samtgemeinde Velpke gäbe es für sie gut fünf Millionen Euro Entschuldungshilfe vom Land Niedersachsen.

 

Für Samtgemeindebürgermeister Gero Janze ist das ein wesentliches Argument pro Fusion, denn: "Mit einer Reduzierung der Schulden wird die Zinslast entsprechend geringer", erklärt er. Viel wichtiger sei aber, dass damit auch das jährliche gemeinsame Defizit unter 500000 Euro gedrückt werde. "Das sind mehr als 75 Prozent weniger Schulden pro Jahr", sagt Janze. Auch Velpke müsse daran interessiert sein.

 

Immerhin plane man dort mit einem neuen jährlichen Defizit von gut 1,2 Millionen Euro und liege damit weit über dem Defizit von Grasleben.

 

Janze widerspricht damit Velpkes Samtgemeindebürgermeister Hans Werner Schlichting. Der hatte keinen Spielraum für weitere Einsparungen mehr gesehen und so die mögliche Fusion indirekt infrage gestellt.

 

Die schwarze Null sei seiner Meinung nach keine Spinnerei mehr und ein Zusammengehen für beide Seiten eigentlich unumgänglich. Es gehe, so Janze, um die Zukunftsfähigkeit beider Einheiten. Sie sei die Basis für eine gute Lebensqualität.

Ob eine Fusion gelingt, hängt nicht zuletzt von der Zustimmung der Räte aller Mitgliedsgemeinden ab. Während die Verhandlungen mit Velpke von allen getragen werden, könnte es im Falle eines Scheiterns schwieriger werden. Dann nämlich soll Gero Janze, wie es heißt, formal Gespräche mit Helmstedt führen. Doch daran mag er aktuell nicht denken, denn: "Eine Fusion mit Velpke ist für beide Seiten ohne Wenn und Aber wirtschaftlich sinnvoll." Gespräche mit Helmstedt stünden zudem unter keinem guten Stern: Querenhorst will da nämlich nicht mitspielen. Dort, so Janze, fühle man sich schon geografisch zu Velpke und Wolfsburg hingezogen.

 

Unterdessen hat die Lenkungsgruppe getagt und eine wichtige Entscheidung getroffen: Die freiwilligen Leistungen der Gemeinden bleiben unangetastet. Querenhorst behalte den Kindergarten, die Dorfgemeinschaftshäuser sowie das Freibad in Grasleben seien ebenfalls gesetzt. Sollten die Verhandlungen mit Velpke scheitern, müsse man über Alternativen nachdenken. Grundsätzlich hält Janze auch eine Fusion mit Helmstedt oder eine Einheitsgemeinde Grasleben für möglich.

 

Bild zur Meldung: Lenkungsgruppe Fusion