Preisanpassungen zum 01.01.2017 für die Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung im Bereich Grasleben und Mariental-Horst

Samtgemeinde Grasleben, den 30. 12. 2016

Nach fünf Jahren Preisstabilität haben die politischen Gremien der Samtgemeinde Grasleben und des Wasserverbandes nunmehr Anpassungen der Abwasserpreise im Bereich Grasleben und Mariental-Horst zum 1. Januar 2017 beschlossen. Während der Schmutzwasserpreis von 3,85 €/m³ auf 4,34 €/m³ angehoben werden muss, kann der Niederschlagswasserpreis von 0,49 €/m² auf 0,28 €/m² gesenkt werden, weshalb für die meisten Haushalte keine spürbaren Mehrbelastungen entstehen.

 

Die Abwasserbeseitigung in Grasleben und Mariental-Horst erfolgt durch zwei getrennte Kanalsysteme. Das Schmutzwasser der 1.040 angeschlossenen Grundstücke gelangt über ein 23.100 m langes Kanalsystem mit bis zu 300 mm Durchmesser zunächst in die Klärwerke Grasleben und Mariental-Horst, wo es nach umweltgerechter Aufbereitung schadlos in die dortigen Vorfluter eingeleitet werden kann. Das Niederschlagswasser der 800 angeschlossenen Haushalte wird über ein 23.900 m langes Kanalsystem mit bis zu 800 mm Durchmesser direkt in die umliegenden Gewässer eingeleitet.

 

Die Kalkulation der mittelfristen Abwasserpreise kann nur auf Prognosen sowohl der Kostenentwicklung als auch der abzurechnenden Schmutzwassermenge und Anschlussfläche beruhen, weshalb spätere Abweichungen von den Ansätzen unvermeidbar sind. Da der Wasserverband keine Gewinne erzielen darf, müssen in jede Neukalkulation auch die in den Vorjahren aufgelaufenen Überschüsse (preismindert) oder Unterdeckungen (preiserhöhend) eingerechnet werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Kunden mittelfristig nur für jene Kosten aufkommen müssen, die tatsächlich für den Betrieb sowie für den Ausbau oder die Erneuerung der Abwasseranlagen benötigt werden.

 

Bei den letztmaligen Kalkulationen konnte der mittelfristige Schmutzwasserpreis in Höhe von 3,85 €/m³ aufgrund auszugleichender Überschüsse um -0,23 €/m³ unter dem tatsächlichen Bedarf (4,08 €/m³) gehalten werden, während der Niederschlagswasserpreis in Höhe von 0,49 €/m² zum Ausgleich von Unterdeckungen um +0,03 €/m² über dem tatsächlichen Bedarf (0,46 €/m²) lag. Bei den aktuellen Kalkulationen haben die auszugleichenden Überschüsse bzw. Unterdeckungen nunmehr beim Schmutzwasserpreis eine Erhöhung um +0,06 €/m³ sowie beim Niederschlagswasserpreis eine Senkung um -0,06 €/m² bewirkt.

 

Im technisch weitaus anspruchsvolleren Schmutzwasserbereich haben sich in erster Linie gestiegene Betriebskosten bemerkbar gemacht, während die Kapitalkosten unbeschadet notwendiger Investitionen für Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen aufgrund des geringen Zinsniveaus mittelfristig stabil bleiben. Hierbei werden sowohl die Betriebs- als auch die Investitionskosten maßgeblich durch einen erhöhten Aufwand für die zukunftsgerechte Klärschlammentsorgung bestimmt. Insgesamt liegt der kalkulatorische Aufwand für die Schmutzwasserbeseitigung um 4,3 % über dem Niveau der vergangenen Jahre. Die deutliche Preissenkung im Niederschlagswasserbereich beruht dem entgegen in erster Linie auf geringeren Zinszahlungen.

 

Für den Durchschnittshaushalt mit 100 m³ Schmutzwassermenge pro Jahr und 190 m² Anschlussfläche bleiben die Preisänderungen ohne größere finanzielle Folgen, da sich das Schmutz- und Niederschlagswasserentgelt insgesamt nur um rd. 10 € pro Jahr erhöht.