Landkreis Helmstedt veröffentlicht Pflegebericht

Samtgemeinde Grasleben, den 11. 07. 2017

Nun ist er endlich da: Am 29. Juni 2017 haben Landrat Gerhard Radeck und Erster Kreisrat Hans Werner Schlichting den 2. Örtlichen Pflegebericht für den Landkreis Helmstedt vorgestellt. „Der Pflegebericht bietet wichtige strategische Erkenntnisse und kann Grundlage für weitere Planungen der Träger von Pflegeheimen sein“, freut sich Radeck. Sein Dank gilt allen, die an der Erstellung des Berichts mitgewirkt haben. Unter anderem waren dies die Pflegedienste und Pflegeheime im Landkreis, die jährlich mit einem Fragebogen Zahlen für den örtlichen Pflegebericht liefern.

 

Verfasst wurde der Pflegebericht von Alexandra Girod-Blöhm, der Sozialplanerin des Landkreises Helmstedt. Der 2. Pflegebericht für den Landkreis Helmstedt analysiert als erstes die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, da sich diese auf die pflegerische Versorgung im Landkreis auswirken. Nach prognostizierten Zahlen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen wird der Landkreis im Jahr 2021 10 % weniger Einwohner haben als 2015. Überwiegend verlassen junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren den Landkreis, die zu Ausbildungszwecken in andere Regionen ziehen. Des Weiteren wird laut Prognose der Anteil der älteren Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis weiter ansteigen. Zusammengefasst kann man daher zu den demografischen Voraussetzungen sagen, dass es im Landkreis Helmstedt weniger Einwohnerinnen und Einwohner geben wird, die dazu im Durchschnitt älter sind. „Hier müssen wir ansetzen und gerade auch jungen Menschen und Familien ein attraktives Umfeld bieten, damit diese sich im Landkreis Helmstedt niederlassen oder hier bleiben“, so Radeck.

 

Am Stichtag 31.12.2015 waren im Landkreis Helmstedt 4.104 Personen pflegebedürftig, 1.669 davon erhielten Pflegegeld, 753 wurden von ambulanten Pflegediensten versorgt und 1.682 lebten in stationären Pflegeeinrichtungen. Von diesen 4.104 Pflegebedürftigen waren 64,2 % weiblich. Die meisten Pflegebedürftigen im Landkreis Helmstedt sind zwischen 80 und 89 Jahren alt.

 

Der Landespflegebericht prognostiziert, dass die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Helmstedt von 2013 bis 2031 um 15,2 % ansteigen wird, im Land Niedersachsen wird die Zahl im selben Zeitraum vermutlich um 31,4 % ansteigen. Dieser Unterschied liegt daran, dass es im Landkreis Helmstedt bereits jetzt viele Pflegebedürftige gibt und die Steigerungsrate daher nicht mehr so hoch sein kann.

 

Die ambulanten Pflegedienste im Landkreis Helmstedt versorgen 93 % ihrer Pflegebedürftigen innerhalb des Kreisgebietes, von den Pflegebedürftigen, die in stationären Einrichtungen leben, stammen nur 72 % aus dem Kreisgebiet und 28 % von außerhalb. Dies ist für den Landkreis allerdings gut, da durch die Belegung von außerhalb im Landkreis Arbeitsplätze gesichert werden. „Die Pflegeeinrichtungen sind damit auch Wirtschaftsfaktor und Standortvorteil“, erklärt Schlichting. Insgesamt lag die Auslastungsquote der stationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis Helmstedt am 01.01.2015 bei 93 %.

 

Im Westen des Landkreises, also Königslutter, Lehre und Nord-Elm, gibt es deutlich mehr stationäre Pflegeplätze als Pflegebedürftige, die aus diesem Gebiet kommen. In den Gebieten Stadt Helmstedt (alt) und dem Südkreis (Schöningen, Samtgemeinde Heeseberg und ehemalige Gemeinde Büddenstedt) droht eine mögliche Unterversorgung mit Pflegeplätzen für Pflegebedürftige aus diesen Bereichen.

 

Von den Beschäftigten in der Pflege im Landkreis Helmstedt sind 88,3 % weiblich. 65 % der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit, Männer arbeiten häufiger in Vollzeit als Frauen.

 

Dies sind nur einige wichtige Ergebnisse des 2. Pflegeberichts für den Landkreis Helmstedt. Für weitere Informationen können Sie sich den Pflegebericht hier herunterladen.

 

Text: Landkreis Helmstedt