Nds. Landesgesundheitsamt warnt vor Verbreitung von Eichenprozessionsspinnern

Samtgemeinde Grasleben, den 01. 06. 2018

In Niedersachsen kann neuerdings an wenigen Stellen ein Naturphänomen beobachtet werden, das bisher überwiegend in anderen Bundesländern aufgetreten ist. Es handelt sich dabei um die flächige Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea), einer Falter- bzw. haarigen Raupenart. Erste Fälle in der Samtgemeinde Grasleben wurden bereits gemeldet.

 

Der Name Eichenprozessionsspinner stammt von der Eigenart, sich zur Nahrungssuche hinter- oder nebeneinander zu bewegen, eben eine "Prozession" durchzuführen. Bis vor wenigen Jahren beschränkte sich der Raupenfraß des Eichenprozessionsspinners auf einzeln stehende Eichen in Parkanlagen, Alleen, auf Parkplätzen oder entlang von Waldrändern.

 

In Deutschland sind infolge der Massenvermehrungen mittlerweile nahezu alle Bundesländer betroffen. Nach den heißen Sommern und den milden Wintern seit 2003 ist eine Ausbreitung und Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners auch in Niedersachsen zu beobachten. Problematisch für den Menschen sind die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners, die ein akutes gesundheitliches Risiko für Menschen darstellen.

 

Worin besteht konkret die Gefährdung?

 

Die Härchen der Raupen enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Es kann bei Hautkontakt oder beim Einatmen verschiedene Wirkungen - zum Teil auch heftige allergische Symptome - auslösen. Hautkontakte führen zur sogenannten Raupendermatitis. Bei betroffenen Personen hängen Empfindlichkeit und Reaktionsintensität von der Häufigkeit der Kontakte zu den feinen Brennhaaren ab.

 

Symptome

Sie brechen leicht und setzen dann einen Eiweißstoff frei, der zu allergieähnlichen Symptomen führt: Die Haut reagiert mit heftigem Juckreiz, rötet sich, bildet Quaddeln, Eiterbläschen und Knötchen. Je nach Kontakt entwickelt sich mitunter auch eine heftige Bindehautentzündung samt ­ro­ten Augen und geschwollenen Li­­dern. Gerät das Gift in die Atemwege, können sich Nase, Rachen und Bronchien entzünden, in schweren Fällen kommt es zu Atemnot.

 

Eichenprozessionsspinner in der Nähe? Tipps:

  • Vermeiden Sie den Kontakt mit den Raupen und Gespinsten, halten Sie ­­Abstand, setzen Sie sich in der Nähe nicht auf den Boden.

  • Tragen Sie Schutzkleidung, wenn Sie sich beruflich in befallenen Gebieten aufhalten müssen. Auch Schutzbrille und Staubmaske sind sinnvoll.

  • Wenn Sie unbeabsichtigt in die Nähe befallener Bäume kamen: Duschen Sie, waschen Sie gründlich Ihre Haare und auch die Kleidung.

  • Entfernen Sie Gespinste im Garten nicht selbst, sondern beauftragen Sie einen staatlich anerkannten Schädlingsbekämpfer oder entsprechend ausgerüsteten Baumpfleger.

  • Die Gespinste nicht abflammen oder abspritzen – dabei werden die Gifthaare nur noch mehr aufgewirbelt und verbreitet.

 

Bei der Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner hilft die Wolfsburger Firma Haltern und Kaufmann (Kontakt: 053 63 / 94 27 0, ). 

 

Quellen und weitere Informationen: Homepage des Nds. Landes- und Gesundheitsamtes und Homepage der Apotheken Umschau

 

Bild zur Meldung: Gespinstnest des Eichenprozessionsspinners (Quelle: nlga.niedersachsen.de)