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Verwaltungsausschuss Grasleben fasst in erster digitaler Sitzung wichtigen Beschluss zum barrierefreien Ausbau von sechs Bushaltestellen

Samtgemeinde Grasleben, den 12. 05. 2021

In der aktuellen Zeit zwar beinahe schon ein „alter Hut“, in der Samtgemeinde Grasleben jedoch Premiere für ein beschließendes Gremium: Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Grasleben tagte kürzlich als erstes Gremium in der Samtgemeinde vollständig digital. Das Fazit der Ausschussmitglieder und der Verwaltung war durchaus positiv und die Feuerprobe somit bestanden.

 

Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung behandelte den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen Kurhaus, Mitte und Friedhof in der Helmstedter und Vorsfelder Straße. Konkret fasste der Verwaltungsausschuss den Beschluss, die erforderlichen Planungsleistungen für den Umbau von sechs Bushaltestellen zu vergeben und gab somit den Startschuss für ein knapp 400.000 Euro umfassendes Projekt, dessen Umsetzung nach aktueller Planung für 2022 vorgesehen ist. Fördermittel sind in Höhe von 360.000 Euro veranschlagt.

 

Dabei müssen gemäß Nahverkehrsplan 2020 des Regionalverbandes Großraum Braunschweig einige Punkte beachtet werden, an die die Gewährung der Förderung geknüpft ist. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Wartehäuschen transparent sein müssen, damit die Busfahrer:innen besser erkennen können, ob sich Fahrgäste darin befinden. Über einen weiteren Aspekt – nämlich den für die Förderung notwendigen Rückbau der Bushaltebuchten – wurde im Gremium durchaus kontrovers diskutiert. Man sah hier eine potenzielle Gefährdung der Fahrgäste und den Rückstau des fließenden Verkehrs als kritische Aspekte. Bauamtsleiter Frank Nitsche erklärte dazu: „Als die Ortsdurchfahrt in den 1970er Jahren gebaut wurde, galten andere Standards und es gab deutlich weniger Verkehr. Heutige Erkenntnisse zeigen, dass es eine entschleunigende Wirkung hat, wenn die Busse entlang der Straße halten und die Fahrzeugführer:innen zudem aufmerksamer auf Fußgänger achten.“ Als Vergleichsobjekt nannte er die Bushaltestelle im Nachbarort Mariental, in der der barrierefreie Umbau der Haltestellen und Rückbau der Bushaltebuchten bereits erfolgt sei und von wo bisher keinerlei Probleme bekannt seien. Auch wenn damit nicht alle Zweifel der Gremiumsmitglieder restlos ausgeräumt werden konnten, wurde sich am Ende unter Abwägung aller Faktoren dazu entschieden, dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zuzustimmen.

 

 

„Mobilitätseingeschränkten Personen die Teilnahme am öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern, sollte oberste Priorität haben. Obwohl es sicherlich ein Für und Wider hinsichtlich einzelner Faktoren gibt, bin ich froh, dass wir die Chance, Fördermittel in dieser bemerkenswerten Höhe zu erhalten, nutzen“, fasste Gemeindedirektor Gero Janze die Diskussion abschließend zusammen.

 

Ergänzung zu den Kosten: Konkret setzen sich die avisierten Kosten wie folgt zusammen: Die Baukosten sind mit 60.000 Euro je Haltestelle und somit insgesamt 360.000 Euro veranschlagt, die Planungskosten schlagen mit 36.000 Euro zu Buche. Im günstigsten Fall kann der Umbau mit 75 % vom Land über die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen GmbH (LNVG) und mit 12,5 % durch den Regionalverband Großraum Braunschweig, also mit insgesamt 87,5 % der zuwendungsfähigen Kosten, gefördert werden. Auch die nun beschlossene Vergabe der Ingenieurleistungen zur Planung fällt darunter. Insgesamt sind daher momentan rund 346.500 Euro an Zuwendungen eingeplant. Das hängt allerdings davon ab, ob die Umbaumaßnahmen auch tatsächlich in das Förderprogramm aufgenommen werden. Die Anträge können erst dann gestellt werden, wenn die Ausführungsplanung einschließlich Kostenberechnung vorliegt.

 

Bild zur Meldung: In seiner ersten digitalen Sitzung fasste der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Grasleben den wichtigen Beschluss zur Planung barrierefreier Bushaltestellen im Ort. (Bild: Gemeinde Grasleben)