Das Breitband-Projekt des Landkreises nähert sich der Ziellinie
Der Landkreis Helmstedt informiert:
Das Breitband-Projekt des Landkreises Helmstedt, mit dem die bis dahin unterversorgten Haushalte einen schnellen Glasfaseranschlussbekommen konnten, steht kurz vor dem Abschluss. Auch den Schulen werdenbis zum kommenden Schuljahresbeginn schnelle Internetanschlüsse mit bis zu 1 Gigabit/s zur Verfügung stehen.
„Unser Breitband-Projekt ist eine Erfolgsgeschichte und für die Entwicklung unseres schönen Landkreises enorm wichtig“, freut sich Landrat Gerhard Radeck. „Seit dem Projektstart vor etwa fünf Jahren wurden im gesamten Kreisgebiet rund 330 Kilometer Leerrohrnetz verlegt und mit Glasfaserkabeln bestückt“. Zum Projektstart seien zunächst viele bürokratische und organisatorische Hindernisse zu überwinden gewesen. Es wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen Landkreis und den kreisangehörigen Gemeinden abgeschlossen und der organisatorische Projektaufbau abgestimmt werden. Es folgte die Ermittlung des Istzustands und des Bedarfs einschließlich der Abfrage der interessierten Haushalte sowie die aufwändige Beantragung der Fördermittel und eine europaweite Ausschreibung der Tiefbauarbeiten und eines Netzbetreibers.
Erst danach konnten die umfassenden Tiefbauarbeiten beginnen. Um ein derart komplexes Glasfasernetz zu erstellen, bedarf es neben den Leerrohren und Kabeln weiterer Hardware. Es mussten sechs sogenannte PoP-Gebäude (PoP = Point of Presence) errichtet werden. Dies sind die Hauptknotenpunkte innerhalb eines
Glasfasernetzes, an denen verschiedene Kabelverzweiger – also die bekannten grauen Kästen in den Gehwegbereichen – angebunden sind. Dazwischen waren weitere zwölf Multifunktionsgehäuse für die Versorgung entfernterer Bereiche erforderlich.
„Gegenüber anderen Landkreisen, die das Betreibermodell gewählt haben, konnte der Landkreis Helmstedt sein Projekt recht zügig vorantreiben“, erklärt Radeck. Dies sei vor allem dadurch zu erreichen gewesen, dass viele Bauabschnitte parallel in Angriff
genommen worden seien und nicht, wie sonst üblich, nacheinander. Es habe aber auch Rückschläge gegeben. Die Behebung von Mängeln bei den Tiefbauarbeiten, wie auch durch Dritte verursachte Schäden während der Bauphase, der erforderliche Wechsel der Installationsfirma durch den Betreiber und nicht zuletzt die Corona-Pandemie hatten zu Verzögerungen geführt.
„Umso erfreuter bin ich, dass in den nächsten Wochen die Tiefbauarbeiten und das Einblasen der Glasfaserkabel beendet und innerhalb der nächsten Monate die Aufschaltung des schnellen Internets durch Vodafone erfolgen kann. Am Ende werden wir rund 4.800 Haushalte im Rahmen des geförderten Projektes angeschlossen haben“, so Radeck weiter. „Ein wichtiges persönliches Anliegen ist mir dabei, dass ab Schuljahresbeginn alle Schulen an schnelles Internet angeschlossen sein werden und
damit die Grundvoraussetzungen für ein komfortables digitales Lernen geschaffen werden konnten.“
Radeck erinnert daran, dass der Landkreis im Rahmen seines Projektes ausschließlich Haushalte berücksichtigen durfte, die rechtlich zum damaligen Zeitpunkt als unterversorgt galten, also nur über einen Internetanschluss unterhalb der 30 Mbit-Aufgreifschwelle verfügten. Während des laufenden Projekts gab es immer wieder Anfragen bezüglich des nachträglichen Anschlusses von Grundstückseigentümern aus dem Projektgebiet. Dies ist in der Regel der Fall, wenn der vorherige Eigentümer kein Interesse an einem Anschluss hatte oder alte Gebäudesubstanz abgerissen worden ist und nun das neue Gebäude mit einem Breitbandzugang versorgt werden soll. In diesen Fällen wurde der Anschlusswunsch entgegen genommen. Der Betreiber des Breitbandnetzes Vodafone und der Landkreis werden diesen Interessenten nach Fertigstellung des Netzes dann ein kostenpflichtiges Angebot für derartige Anschlüsse im Rahmen der Nachverdichtung unterbreiten. Auch den Anschluss von Neubaugebieten hat der Landkreis im Blick. Hier sind die Planungen insbesondere im Neubaugebiet von Süpplingenburg bereits sehr weit vorangeschritten, so dass hier voraussichtlich die erste Netzerweiterung des Breitbandnetzes des Landkreises Helmstedt erfolgen wird.
„Wir freuen uns über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Landkreis Helmstedt und dass das Projekt so schnell und reibungslos abgewickelt werden konnte“, sagt Dirk Ebrecht, Politikmanager bei Vodafone.
Inzwischen haben einige Betreiber den eigenwirtschaftlichen Ausbau im Landkreis Helmstedt weiter vorangetrieben, was sehr zu begrüßen ist. Der Landkreis wird genau beobachten, ob sich z.B. im Zuge des angekündigten Wegfalls der Aufgreifschwelle der Bedarf für ein neues kommunales Breitbandprojekt ergeben wird, um die letzten Lücken zu schließen.
Text: Landkreis Helmstedt